Sandra Maischberger mit neuem Talk-Konzept
Vor der Sommerpause experimentierte Sandra Maischberger in ihrer ARD-Talkshow - mit Themenblöcken statt großer Runde. Wie geht es nun weiter?
Vor der Sommerpause experimentierte Sandra Maischberger in ihrer ARD-Talkshow - mit Themenblöcken statt großer Runde. Wie geht es nun weiter?
Grade erst schrieb der Spiegel: "Die TV-Talkshows stecken in der Krise. Zeit für neue Ideen und neue Formate". Der Spiegel geht noch einen Schritt weiter, und sagt, dass die Talk Show ein Format der 90er ist, und wohl seine Existenzberechtigung im TV verloren habe. Die Frage scheint so berechtigt dass das Branchenmagazin DWDL sie direkt an Sandra Maischberger adressierte:
Sandra Maischberger fragt sich: kann man auch mal über Themen sprechen, die sonst nicht eine ganze Sendung füllen würden. Dazu muss man natürlich vor Augen haben, dass die großen Themen oft durch kontroverse Standpunkte eine lange Diskussion hervorbringen. Das Konzept der klassischen Talk-Show: viele Meinungen zu einem Thema werden gehört und breit ausdiskutiert.
Der Widerspruch bleibt für Sandra Maischberger im Grunde bestehen. Ist ein Thema für eine breite Diskussion nicht geeignet, wird daraus schnell ein Expertengespräch. Und schon verlieren viele Zuschauer Anknüpfungspunkte, denn sie sehen ihre persönliche Meinung nicht mehr vertreten (weswegen ja bisweilen auch absurd abseitige Gäste zu den großen Talk Shows eingeladen werden).
Sandra Maischbergers will dennoch mehr Solo-Gespräche riskieren. Meinungsstarke Journalisten, Publizisten, aber auch Kabarettisten und Wissenschaftlern diskutieren drei oder vier Themen der Woche. Aber Sandra Maischberger erkennt die Herausforderung ihres neuen Konzepts: "Wer sich für diesen Gast nicht interessiert, schaltet ab."
Im Podcast mit Barbara Schöneberger ist Sandra Maischberger übrigens ganz locker und überraschend unpolitisch. Aber sie gibt dennoch einen Blick hinter die Kulissen von Talk Shows frei. Spannend.